Warum in die Ferne schweifen, liegt das Gute doch so nah.
Besuch der Handarbeitsrunde der Pfarre Leibnitz im Schloss Seggau mit Schlossführung
Natürlich, jedem von uns ist das Schloss Seggau ein Begriff, und natürlich ist es für uns Leibnitzer allgegenwärtig, so, wie es sich majestätisch aus dem bewaldeten Seggauberg erhebt. Aber was wissen wir eigentlich wirklich über seine Geschichte? – Viel zu wenig! Das wurde uns klar, als Janina aus unserer Handarbeitsrunde in einer unserer Stricktreffs davon erzählte, dass sie schon bald zum Kreis der Personen zählt, die im Schloss Seggau Führungen abhalten. Sie erzählte, sie sei noch neu in dieser Riege dabei und noch sehr am Lernen über die rund 1000jährige Geschichte des Schlosses und seiner Umgebung.
Dazu muss man wissen: Janina ist nicht nur eine Meisterin im Stricken, sondern auch sehr vielseitig interessiert und sehr gebildet.
Schnell waren wir uns einig: Eine ihrer ersten Führungen sollte Janina unbedingt mit und für uns machen. Für Janina wäre die Führung mit uns eine Art Generalprobe und für uns wäre es eine Gelegenheit, unser Wissen aufzufrischen.
Den meisten Damen aus der Handarbeitsrunde war es erfreulicherweise möglich, dabei zu sein, als wir uns an einem Nachmittag Ende April vor dem Schlosstor wie verabredet trafen. Interessiert folgten wir den Ausführungen unserer bestens vorbereiteten Schlossführerin Janina, erinnerten uns gleichzeitig an Jahrzehnte zurückliegende Schultage, an denen wir im Schloss das Hallenbad besuchten, an ebenfalls Jahrzehnte zurückliegende Firmungen, die in der barocken Schlosskapelle abgehalten wurden, weil die Stadtpfarrkirche so um 1980 renoviert wurde, an die eine und andere Einkehr in der ehemaligen Schlosstaverne, die anno dazumal gleich nach dem großen Eingangstor in den Schlosshof gelegen war, an Begegnungen mit dem Bischof, der immer wieder im Schloss anzutreffen ist, an Silvesterfeiern mit dem Läuten der „Liesl“, und so weiter. Last but not least bewunderten wir das großartige Lapidarium mit der unvergleichlichen Römersteinsammlung, bestaunten die Fürstenzimmer, erfuhren mehr Hintergrundwissen zur Michaeliskapelle und genossen natürlich den einzigartigen Rundumblick, der sich uns in alle Richtungen eröffnete.
Der Besuch in der kleinen, feinen Schlosstaverne zum Abschluss musste dann natürlich auch noch sein.
Fazit: Es war sehr schön! Es hat uns sehr gefreut. Janina, wir sagen dir DANKE! Leicht und verständlich hast du uns viel Wissenswertes über das Schloss von einst und jetzt erzählt und unsere Fragen beantwortet. Diese Schlossführung hat uns an etwas erinnert. Daran nämlich, Ehrfurcht zu haben, vor dem Boden unter unseren Füßen, Ehrfurcht vor dem, was unsere Augen sehen, Ehrfurcht vor unseren Vorfahren und dem, was sie für uns bereitet und erhalten haben.