Wort des Pfarrers (Pfarrblatt 04/2023)
Die Lichter der vergangenen Wochen am Horizont der Welt haben in den Augen des Betrachters unterschiedliche Wirkung ausgelöst. Beim KLANGLICHT in Graz konnten einige Gebäude inspiriert von schönen Lichtinstallationen betrachtet und bestaunt werden. Im Oktober wurden im Nahen Osten im Gazastreifen Raketen zwischen der Hamas und Israel abgefeuert und plötzlich wurde der Nachthimmel für tausende Menschen zur Hölle der Gewalt und des Todes. An Allerheiligen haben wir Kerzen an die Gräber unserer Lieben gestellt, ihr Leben in Erinnerung gerufen und ein Licht für sie angezündet. Und bald entzünden wir an den Adventkränzen die Kerzen, die uns mit ihrem wachsenden Licht an das aufstrahlende Licht in der Geburt Jesu zu Weihnachten erinnern.
Von einem liebenden Menschen sagt man oft, dass er ein Lichtblick ist für unser Leben, umso mehr vom menschgewordenen Sohn Gottes. In- mitten von angstvoller Dunkelheit in unserer Welt spricht Jesus: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umherge- hen, sondern das Licht des Lebens ha- ben“ (Joh. 8,12). Jesus sagt uns damit, dass er Licht in die Dunkelheit bringt. Wo er ist, wird die Welt heller. Wer es wagt, sich auf ihn einzulassen, der tappt nicht in der Finsternis herum, der ist nicht orientierungslos, dessen Leben wird heller und glücklicher. An all das dürfen wir denken, wenn wir Lichter an Adventkränzen und Christ- bäumen entzünden. „Der Stern der Heiligen Nacht, das ist zunächst der Mensch gewordene Sohn selber. Er ist das Licht, das den Weg durch die Straßen der Geschichte zeigt. Chris- tus ist der Stern, der uns aufgegangen ist und der uns im Glauben selbst das Licht anzündet, das dann auch Men- schen zu Sternen macht, die den Weg zu ihm weisen“ (Benedikt XVI.). Die Heiligen, die wir verehren, sind uns vielfach zu solchen Sternen gewor- den: Elisabeth von Thüringen, Barbara, Nikolaus, Lucia, um nur einige zu nennen.
Auch in unseren Pfarren gibt es Ein- richtungen und Personen, die in ihrem Engagement durch Herzenswärme und Menschennähe etwas vom Glanz Gottes sichtbar und spürbar machen. Dafür möchte ich danke sagen. Denn das Licht von Weihnachten entlässt uns alle mit der Aufgabe, unsere Le- bensbereiche von diesem Licht erhellen zu lassen, unsere Arbeit, das Leben in der Familie, das Miteinander im Gottesdienst.
Ich wünsche uns, dass es uns im Ad- vent und an Weihnachten gelingen möge, auf den Stern hinzuweisen, Licht zu empfangen und Licht zu ge- ben, das empfangene Licht hineinstrahlen zu lassen in die Welt um uns, damit es anderen Wegweisung wird. Mache dich auf und werde Licht! Einen besinnlichen Advent und gesegnete Weihnachten!
Ihr Pfarrer Anton Neger